Abdul Amonde Mkura (1954 - 2023)
Sein Vater, der Dorfchef von Mendu (Distrikt Tunduru), hatte zwei Ehefrauen und war ein angesehener Mann. Abdul Amonde Mkura kam im August 1954 zur Welt und hat elf Geschwister.
Rückblickend meint er: "Ich habe eine gute Jugendzeit gehabt. Dem Dorfchef wurden oft Naturalien geschenkt, es fehlte uns nie an Essen." In der Primarschulzeit half er selbst bei der Feldarbeit mit. Er wollte weiter in die Schule gehen und fuhr nach Mbamba Bay am Niassa See, doch die Schule hatte keinen Platz mehr frei; er kehrte nach Mendu zurück.
"So zog ich als junger Mann weg vom väterlichen Gehöft und brach damit mit der Tradition der Makua." Staatspräsident Nyerere hatte den Bau von Ujamaa-Dörfern verordnet, um ein prosperierendes ländliches Tansania zu entwickeln."Gemeinsam mit anderen jungen Männern bauten wir Häuser, rodeten den Wald und legten unsere eigenen Felder an. Danach suchten wir uns eine Frau, so war's während der Ujamaa-Phase verordnet."
Seine erste Ehe hielt nicht lange, er verliess seine Frau und die beiden Kinder und folgte seinen Brüdern nach Dar es Salaam. Der ältere, Omari Alois Amonde war ein Maler der Tingatinga-Bewegung, als Mkura 1974 seine Lehre bei ihm begann.
Mkura malt am liebsten Geschichten aus der Makua-Tradition des südlichen Tansania. Beinahe comicshaft stellt er Besuche beim Heiler da."Die Stimmung dort war angsteinflössend, und das mochte ich."Beispiele für diesen Stil finden sich beispielsweise auf der webseite www.tingatinga-berlin.de.
Obwohl einer der ältesten Maler der Kooperative, ist er immer noch kreativ und arbeitet an der Erneuerung seines Stils. In neueren Werken malt er die "Big Five" und andere Tiere sehr flächenhaft, trotzdem detailgenau. Er nennt dieses Motiv "Pride of Africa". Häufig verwendet er hierzu einen schwarzen Hintergrund.
Mkura wurde schon zu Ausstellungen nach Japan eingeladen. Er ist verheiratet und hat 5 Kinder. Am 18. November 2023 ist er gestorben.